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Insektenschutz

Zecken – was tun bei einem Zeckenbiss?

Zecken sind winzige Blutsauger, die in der Umwelt weit verbreitet sind, auch in der Schweiz. Die kleinen Tierchen lieben feuchte, bodennahe Orte, zum Beispiel Sträucher, Büsche, Gräser oder das Laub an Waldrändern und Parks. Selbst in den Vorgärten von Häusern können Zecken leben. An diesen Orten warten sie, bis Tiere oder Menschen vorbei kommen, zum Beispiel beim Joggen, Wandern oder einem Spaziergang. Auch spielende Kinder sind vor einem Zeckenbiss nicht gefeit.

In der Schweiz und Europa lebt vor allem eine Zeckenart: Der Gemeine Holzbock oder in der Fachsprache „Ixodes ricinus“. Menschen streifen die Zecken beim Kontakt mit den Pflanzen ab. Die Tierchen sind geschickte Kletterer. Sie klammern sich an den menschlichen Haaren oder Kleidern fest. Danach krabbeln sie auf ihrem Wirt solange umher, bis sie eine passende Stelle für den Zeckenbiss gefunden haben. Zecken können sich an fast jeder Körperstelle festsaugen. Allerdings bevorzugen sie bestimmte Bereiche wie die Kniekehlen, den Haaransatz, die Achselhöhlen oder die Genitalgegend. Dort ist die Haut dünn und sie können sich ausserdem gut festhalten.

Durch einen Zeckenstich – so heisst es aufgrund der Mundwerkzeuge korrekt – können die kleinen Blutsauger gefährliche Krankheiten übertragen. Dazu gehören besonders die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Borreliose (Lyme-Krankheit oder engl. Lyme-Disease). FSME wird durch das FSME-Virus, die Borreliose durch spezielle Bakterien hervorgerufen, die Borrelien.

Wann und wo sind Zecken verstärkt aktiv? 

In der Schweiz kommen Zecken gehäuft in tieferen Lagen vor, seltener in höheren Regionen wie in den Bergen. Sie können aber bis zu 2.000 Meter über dem Meeresspiegel noch überleben. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) weist regelmässig die aktuellen FSME-Risikogebiete aus unter: www.bag.admin.ch. Allerdings gilt inzwischen fast die gesamte Schweiz als Risikogebiet für FSME (Ausnahme: Kantone Genf und Tessin).

Je nach Witterung beginnt die Saison, in der Zecken besonders aktiv sind, im März und endet im Oktober. Vor allem im Frühjahr und Herbst kommen Zecken also gehäuft vor. Die Zeckensaison kann sich jedoch verlängern, wenn es aufgrund des Klimawandels früher im Jahr wärmer und erst später kühler wird. Sogar im Winter sind vereinzelt Zecken in der Umwelt nachweisbar, wenn es tagsüber mehr als 8 Grad Celsius warm wird. Unterhalb dieser Temperatur fallen Zecken in eine Winterstarre und sind nicht mehr aktiv. Sie sind dann keine Gefahr mehr für den Menschen.

Nicht alle Zecken beherbergen Krankheitserreger (Borrelien oder FSME-Viren) und sind somit gefährlich. Das BAG schätzt, dass in der Schweiz etwa 5 bis 30 Prozent (stellenweise bis 50 Prozent) der Zecken Borrelien in sich tragen. Bei einem Zeckenbiss können sie Bakterien an Menschen weitergeben. Dagegen kommt das FSME-Virus deutlich seltener in Zecken vor. In den FSME-Verbreitungsgebieten sind nur ungefähr 0,5 Prozent aller Zecken mit dem Virus infiziert.

Was ist FSME?

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FMSE) ist eine Infektionskrankheit, die durch den Stich einer mit FSME-Viren befallenen Zecke übertragen wird. Die Viruserkrankung kann gefährliche Entzündungen der Hirnhäute und des Gehirns auslösen.

FSME-Steckbrief:

  • Ursache: FSME-Virus (ein sogenanntes Flavivirus)
  • Infektionsweg: meist Zeckenstich, seltener durch den Verzehr von Ziegen- oder Schafsrohmilch aus Tieren, die mit Viren infiziert sind.
  • Inkubationszeit: Die Zeit zwischen dem Zeckenstich und dem Beginn der Symptome beträgt 7 bis 14 Tage.
  • Symptome: Meist gibt es zwei Phasen. Zuerst setzen grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und ein allgemeines Krankheitsgefühl ein. Bei manchen Infizierten entwickelt sich nach ungefähr einer Woche eine Entzündung der Hirnhäute und  des Gehirns (Meningoenzephalitis), manchmal auch eine Rückenmarksentzündung. Mögliche Symptome sind erneutes Fieber, Übelkeit, Erbrechen und Ausfälle des Nervensystems. In schweren Fällen können zum Beispiel Lähmungen an den Armen und Beinen, Schluck- und Sprechstörungen, Atemlähmungen und starke Schläfrigkeit auftreten.
  • Sind Infizierte ansteckend? Das FSME-Virus ist nicht von Mensch zu Mensch übertragbar. Infizierte können also keine anderen Personen anstecken.
  • Diagnose: Meist anhand einer Blutuntersuchung. Es lassen sich spezielle Antikörper nachweisen, sogenannte Immunglobuline (IgM und IgG).
  • Behandlung: Nur die Symptome sind behandelbar. Es gibt keine spezifische Therapie, die an der Ursache ansetzt und sich gezielt gegen die FSME-Viren richtet.
  • Vorbeugen: FSME-Impfung für Menschen in Risikogebieten. Allgemein: dichte Kleidung und Schuhe, Schutzmittel wie Zeckenspray (siehe Abschnitt „Tipps zum Schutz“)
  • Wer ist besonders gefährdet? Menschen, die in Risikogebieten leben und sich beruflich oder in ihrer Freizeit viel in der Natur aufhalten, z.B. Waldarbeiter und -arbeiterinnen, Jäger und Jägerinnen, Jogger und Joggerinnen.

Mehr Informationen lesen Sie hier.

Was ist Borreliose?

Wie die FSME wird auch die Borreliose durch infizierte Zecken und einen Zeckenstich übertragen. Die Ursache der Infektionskrankheit sind aber in diesem Fall keine Viren, sondern Bakterien, sogenannte Borrelien. Die Borreliose heisst auch Lyme-Borreliose, Lyme-Krankheit oder engl. Lyme-Disease (nach dem US-amerikanischen Ort Lyme, in dem die Erkrankung nach Zeckenstichen gehäuft auftrat).

Borreliose-Steckbrief:

  • Ursache: Bakterium Borrelia burgdorferi (Borrelien)
  • Infektionsweg: Zeckenstich – die Borrelien befinden sich zunächst im Darm der Zecke, wandern während des Saugaktes in die Speicheldrüsen und werden mit dem Zeckenspeichel übertragen. Die Zecke muss aber längere Zeit (mehrere Stunden) saugen, damit eine Übertragung stattfindet.
  • Inkubationszeit: Kann stark variieren, je nach Symptomen. Beispiele: Wanderröte der Haut: durchschnittlich 7 bis 10 Tage (Spanne 3 bis 30 Tage), späte Symptome wie Lyme-Arthritis und Neuroborreliose sind auch nach Monaten oder Jahren noch möglich.
  • Symptome: Meist keine Krankheitssymptome, daher ist die Borreliose nicht ganz einfach erkennbar. Wenn die Infektionskrankheit ausbricht, können sehr unterschiedliche Symptome auftreten, die verschiedene Organe betreffen. Typisch ist die Wanderröte (Erythema migrans), eine Hautrötung, die in der Mitte blasser ist als am Rand und sich nach und nach ausbreitet. Möglich im weiteren Verlauf: Fieber, Lymphknotenschwellungen, Muskel- und Gelenkschmerzen. Seltener und meist bei Kindern entstehen knötchenartige oder blaurote Schwellungen der Haut (oft am Ohr, an den Brustwarzen, im Genitalbereich). Manchmal entwickelt sich eine chronische Entzündung der Haut (Acrodermatitis chronica atrophicans). Die Haut wird dünn (wie Papier) und verfärbt sich bläulich, etwa an den Innenseiten von Armen, Beinen, Fingern oder Zehen. Eine Neuroborreliose entsteht, wenn die Bakterien das Nervensystem befallen. Charakteristisch sind brennende Nervenschmerzen, die sich meist nachts verschlimmern. Möglich sind zudem Gesichtslähmungen, Taubheitsgefühle, Seh- oder Hörstörungen und selten Lähmungen von Rumpf, Armen oder Beinen. Neuroborreliose bei Kindern äussert sich oft in Form einer nichteitrigen Hirnhautentzündung (z.B. starke Kopfschmerzen, plötzliche Gesichtslähmungen). Selten entwickeln sich Gelenkentzündungen, die sogenannte Lyme-Arthritis. Meist sind hierbei die Kniegelenke, seltener Sprung- oder Ellenbogengelenke betroffen. Die Entzündung tritt in Schüben auf und kehrt immer wieder. Sehr selten greift die Borreliose das Herz an (Lyme-Karditis). Dann sind Entzündungen des Herzens oder Herzrhythmusstörungen möglich.
  • Sind Infizierte ansteckend? Borrelien sind nicht von Mensch zu Mensch übertragbar. Infizierte können also keine anderen Personen anstecken.
  • Diagnose: Meist anhand der Symptome, allen voran der Wanderröte. Auch Blutuntersuchungen im Labor liefern Hinweise (nachgewiesen werden Antikörper)
  • Behandlung: Meist kommen Antibiotika zum Einsatz. Sie bekämpfen nur Bakterien, aber keine Viren. Wenn Antibiotika im Frühstadium eingesetzt werden, heilt die Borreliose meist schnell und vollständig wieder aus.
  • Vorbeugen: Eine Borreliose-Impfung gibt es bisher nicht. Daher sind allgemeine Schutzmassnahmen wichtig, zum Beispiel dichte Kleidung, feste Schuhe oder Schutzmittel wie Zeckenspray.
  • Wer ist besonders gefährdet? Menschen, die in Risikogebieten leben und sich beruflich oder in ihrer Freizeit viel in der Natur aufhalten, z.B. Waldarbeiter und -arbeiterinnen, Jäger und Jägerinnen, Jogger und Joggerinnen

Mehr Informationen lesen Sie hier.

Weitere Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden

Bekannt sind noch einige weitere Infektionskrankheiten, die durch Zecken übertragen werden.  Dazu zählen zum Beispiel:

  • Tularämie (Hasenpest): Eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien (Bakterium Francisella tularensis) verursacht wird. Sie kann von Tieren über einen Zeckenstich auf Menschen übertragen werden. Symptome: Schmerzloses Geschwür, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen.
  • Anaplasmose: Die Ursache sind Bakterien, sogenannte Anaplasmen (Anaplasma phagocytophilum). Bei Menschen können sie eine fieberhafte Erkrankung hervorrufen.
  • Rickettsiose (Fleckfieber): Der Auslöser sind Bakterien, sogenannte Rickettsien, die durch Läuse übertragen werden. Das Fleckfieber ist vor allem in der Mittelmeerregion verbreitet. Mögliche Symptome sind hohes Fieber, ein Hautausschlag und starke Muskel- und Gelenkschmerzen.
  • Ehrlichiose: Der Verursacher sind Bakterien, sogenannte Ehrlichien. Nach der Ansteckungen können sie Symptome wie Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen oder Muskelschmerzen verursachen. Oft rufen die Bakterien auch keine Symptome hervor und die Infektion bleibt unbemerkt.
  • Babesiose: Hier sind Einzeller (Protozoen) am Werk, genauer sogenannte Babesien. Die Babesiose wird von derselben Art von Zecken (Ixodidae) übertragen, die auch die Lyme-Borreliose überträgt. Die Erkrankung betrifft zwar meist Tiere wie Rinder oder Hunde, aber auch Menschen können sich infizieren. Die Babesiose kommt vor allem in der Mittelmeerregion vor. Mögliche Symptome sind Fieber, Müdigkeit und Muskelschmerzen.
  • Krim-Kongo-Fieber (CCCF): Die Infektionskrankheit ist sehr gefährlich und kann tödlich enden. Die Ursache sind Viren (CCHF-Virus). Die Übertragung geschieht vor allem durch Hyalomma-Zecken. Es kann zu inneren Blutungen und Bluterbrechen kommen. CCCF kommt vor allem in Südosteuropa, Asien und Afrika vor.

Zeckenbiss – Tipps zum Schutz

Es gibt einige Massnahmen und Tipps, die Sie vor einem Zeckenbiss oder Zeckenstich schützen können. So können Sie einer Infektion mit FSME-Viren und Borreliose-Bakterien bis zu einem gewissen Mass vorbeugen.

  • Schützende und helle Kleidung: Wenn Sie Streifzüge durch hohes Gras oder dichtes Strauchwerk machen, etwa beim Beeren- oder Pilzesammeln, sollten Sie mit der richtigen Kleidung ausgerüstet sein. Die Kleidung sollte möglichst viel Körperfläche bedecken. Tragen Sie lange Hosen, langärmelige Hemden, festes Schuhwerk und stecken Sie die Hosenbeine in die Socken. Wählen Sie ausserdem helle Kleidung. Auf dieser sind Zecken besser sichtbar.
  • Repellentien: Das sind chemische Stoffe, die Schädlinge abwehren. Sie beeinflussen die Geruchsorgane der Zecken (und Insekten) und überdecken Gerüche, die den Menschen für die Plagegeister sonst so attraktiv machen. Es gibt spezielle Zeckensprays mit bioziden Inhaltsstoffen wie Icaridin. Das Mittel sprühen Sie auf die unbedeckte Haut. Sie können auch Kleidungsstücke mit einsprühen für einen zusätzlichen Zeckenschutz. Wichtig: den Zeckenschutz mittels Zeckenspray häufiger zwischendurch auffrischen.
  • Körper absuchen: Nach einem Aufenthalt im Grünen sollten Sie Ihren gesamten Körper gründlich nach Zecken absuchen. Begutachten sie alle Körperstellen. Vor allem bei Kindern sitzen die Zecken öfters am Haaransatz.
  • Zecke entfernen: Wenn Sie eine Zecke entdeckt haben, entfernen Sie diese so schnell wie möglich. Achten Sie darauf, alle Teile der Zecke sorgfältig zu beseitigen. Sonst können Entzündungen entstehen. Geeignete Werkzeuge sind eine Pinzette oder ein spezielles Instrument zur Zeckenentfernung. Damit greifen Sie die Zecke am Kopf (nicht am Körper) und ziehen sie langsam und vorsichtig aus der Haut. Falls Sie kein geeignetes Instrument zur Hand haben, entfernen Sie die Zecke trotzdem, etwa mit dem Fingernagel. Danach desinfizieren Sie die Stelle gründlich, an der sich die Zecke festgesetzt hatte. Wenn Sie keinen Tetanusschutz (mehr) haben: Auffrischen lassen! Das sollten Sie nicht tun: Die Zecke mit Öl oder Klebstoff beträufeln. Dies reizt die Tiere und sie könnten die Erreger über den Speichel vermehrt abgeben.
  • Für Haustiere wie Hunde oder Katzen, die ins Freie gehen, gibt es besondere Zeckenhalsbänder. Sie bieten Schutz für eine gewisse Zeit. Ausserdem sind spezielle Zeckenschutzmittel für Tiere erhältlich.
  • Impfung: Es gibt eine wirksame FSME-Impfung. Gegen Borreliose ist dagegen keine Impfung erhältlich. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt die FSME-Impfung für alle Personen (allgemein ab dem 6. Lebensjahr), die sich in einem Risikogebiet befinden und Zecken ausgesetzt sind. Dies gilt für die gesamte Schweiz – ausser für die Kantone Genf und Tessin.

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