Entspannt in den Urlaub – gut vorbereitet auf Reisekrankheit und Reisedurchfall

Urlaub ist die schönste Zeit!  Viele packen ihre Koffer und reisen in fremde Länder, um die Menschen, Kultur, Natur und auch das Essen kennenzulernen. Manche schlägt jedoch schon der Stress bei der Vorbereitung und Planung der Reise auf den Magen. Auch die Anreise zum Urlaubsort per Auto, Zug, Bus, Schiff, Bahn oder Flugzeug kann den Magen durcheinanderwirbeln. So leiden Menschen mit Reisekrankheit unter Symptomen wie Schwindel, Reiseübelkeit und Erbrechen. Diese Beschwerden können die Urlaubsfreude enorm trüben.

Fremdes Essen am Urlaubsort kann zwar sehr gut schmecken, aber für den Magen-Darm-Trakt ungewohnt sein. Nicht jeder verträgt zum Beispiel scharfe oder stark gewürzte Speisen und exotische Zutaten. So haben manche Menschen nach dem Essen mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen, zum Beispiel mit Sodbrennen, Völlegefühl, Blähungen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall.

Magen-Darm-Beschwerden sind auch möglich, wenn die hygienischen Bedingungen an Ihrem Urlaubsort nicht ideal sind und Sie sich mit Krankheitserregern infizieren. Wenn Sie zum Beispiel Wasser oder Speisen zu sich nehmen, die mit Bakterien oder Viren belastet sind, können Magen-Darm-Beschwerden die Folge sein. Der Reisedurchfall ist eines der häufigsten Probleme im Urlaub. Es gibt aber einige Tipps, wie Sie mit wohlbefindlichen Magen und Darm in den Urlaub und wieder zurückkommen!

Reiseapotheke – Erste Hilfe bei Magen-Darm-Problemen

Eine gut ausgestattete Reiseapotheke ist ein Muss für jedes Reisegepäck. Welche Mittel und Medikamente Ihre Reiseapotheke enthalten sollte, hängt auch von Ihrem Urlaubsziel ab. Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten, wie Sie Ihre Reiseapotheke individuell zusammenstellen. Wenn Sie zum Beispiel in die Tropen oder nach Asien reisen, muss der Inhalt anders gestaltet sein als bei einem Urlaub in einem europäischen Land.

Wichtig für die Reiseapotheke sind zum Beispiel:

• Medikamente bei Magen-Darm-Probleme, zum Beispiel Reiseübelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Bauch- und Magenbeschwerden oder Sodbrennen – sie gehören zu den häufigsten Beschwerden im Urlaub
• Schmerzmittel (z.B. gegen Kopf- oder Rückenschmerzen)
• Medikamente bei Erkältungen (z.B. Husten, Schnupfen, verstopfte Nase)
• Sonnenschutzmittel (Sonnenschutz mit passendem Lichtschutzfaktor)
• Wund- und Heilsalben, Pflaster und Verbandsmaterialien (z.B. bei Schnitt- oder Schürfwunden)
• Desinfektionsmittel – zum Schutz vor Krankheitserregern wie Viren, Bakterien und Pilze

Reisekrankheit und Reiseübelkeit vorbeugen – Tipps!

Der Reisekrankheit und Reiseübelkeit können Sie mit verschiedenen Massnahmen bis zu einem gewissen Grad vorbeugen – einige Tipps!

• Schlafen Sie ausreichend, bevor Sie Ihre Reise antreten.
• Verzichten Sie vor und während der Reise auf alkoholische Getränke.
• Konsumieren Sie vor dem Reiseantritt nur leicht verdauliche und fettarme Lebensmittel, die Ihren Magen nicht zu stark belasten. Während der Fahrt können Sie kleine Snacks zu sich nehmen, zum Beispiel trockenes Weissbrot, Zwieback, Salzstangen oder Kekse, die wenig Fett enthalten.
• Setzen Sie sich während der Reise möglichst keinen starken Gerüchen aus (z.B. Autobahnrestaurant oder Toilette).
• Nehmen Sie im Zug oder Auto in Fahrtrichtung Im Flugzeug wählen Sie einen Platz in der Nähe der Tragflächen. Auf einem Schiff halten Sie sich am besten in der Mitte auf. Dort wackelt es weniger.
• Im Auto öffnen Sie häufiger das Fenster und sorgen für frische Luft. Sie kann den Magen beruhigen.
• Achten Sie ausserdem darauf, kontrolliert und ruhig zu atmen.
• Wenn Sie eine Entspannungsmethode wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung nach Jacobson beherrschen – wenn Sie diese währen ihrer Reise öfters an.
• Legen Sie zudem regelmässige Pausen auf einer Autofahrt ein und gehen Sie einige Schritte spazieren.
• Blicken Sie im Auto, Bus oder in der Bahn geradeaus. Lesen Sie nicht und schauen auch nicht zu lange auf Ihr Smartphone oder Tablet.
• Auf dem Schiff halten Sie sich besser an Deck auf und fixieren den Horizont oder die Küste.
• Versuchen Sie, Ihren Kopf nicht zu viel zu bewegen. Wenn Sie Symptome verspüren, pressen Sie Ihren Kopf gegen die Kopfstütze im Auto oder Bus.
• Falls möglich: Setzen Sie sich im Auto selbst ans Steuer. Wenn Sie selbst fahren, hat die Reisekrankheit keine Chance.

Halten Sie ausserdem Medikamente oder Mittel parat, die der Magen unterstützen können. So können zum Beispiel Präparate mit Minze hilfreich sein. Zudem können Präparate mit dem Wirkstoff Dimenhydrinat oder Meclozin bei Übelkeit und Erbrechen aufgrund der Reisekrankheit helfen. Manche eignen sich auch schon für Kinder, die von der Reisekrankheit und Reiseübelkeit häufiger betroffen sind.

Reisedurchfall vorbeugen – Tipps!

Durchfall zählt zu den häufigsten Problemen auf Reisen. Wer Durchfall hat, kann den Urlaub oft nicht richtig geniessen. Es gibt jedoch einige Tipps, mit denen Sie sich vor Reisedurchfall schützen oder besser damit umgehen können.

Reisedurchfall vorbeugen

Der wichtigste Ratschlag zum Verzehr von Lebensmitteln in einem Land mit unzureichenden hygienischen Bedingungen lautet: „Boil it, cook it, peel it oder forget it“. Übersetzt bedeutet dies so viel wie: Das Lebensmittel durchbraten, kochen, schälen oder vergessen. Denn Lebensmittel können mit Krankheitserregern wie Bakterien oder Viren verunreinigt sein. Diese können Sie über die Nahrung aufnehmen, was dem Magen und Darm nicht gut tut.

Diesen Tipp sollten Sie besonders bei diesen Nahrungsmitteln beherzigen:

• Roher Fische (z.B. Sushi), rohe Meeresfrüchte (z.B. Austern)
• Rohes Fleisch (z.B. Carpaccio, Tartar)
• Rohe Eier, Eierspeisen wie Cremes oder Mayonnaise
• Salate, rohes Gemüse, Obstsalat
• Eis – Speiseeis, Eiswürfel
• Leitungswasser – verwenden Sie dieses auch nicht zum Zähneputzen oder um den Mund auszuspülen. Wählen Sie stattdessen Wasser aus verschlossenen Flaschen.
• Milch, die nicht pasteurisiert (erhitzt) wurde.
• Tiefkühlprodukte – die Kühlkette könnte unterbrochen worden sein
• Kalte Buffets (z.B. Frühstück, Abendessen) oder Speisen (z.B. Mittagsbuffet), die über längere Zeit warm gehalten wurden.

Auch durch eine gute Hygiene können Sie einem Reisedurchfall vorbeugen. Einige Tipps:

• Waschen Sie sich regelmässig und gründlich Ihre Hände mit Wasser und Seife. Vergessen Sie auch die Zwischenräume der Finger nicht. An den Händen können Keime haften, die Sie beim Kontakt mit Türgriffen, Handläufen oder anderen Gegenständen aufnehmen. Wenn Sie Ihre Hände dann zum Mund führen, können Sie sich mit den Krankheitserregern infizieren. Besonders wichtig ist das Händewaschen vor dem Essen und nach dem Toilettenbesuch.
• Trocknen Sie Ihre Hände mit Einmalhandtüchern aus Papier ab. Verwenden Sie keine von Handtücher, die schon andere Personen benutzt haben. Wenn Sie die Toilette verlassen, sollten Sie die Türklinke mit einem Papierhandtuch anfassen.

Sie können Ihren Darm zudem auf die Reise vorbereiten und ihm helfen, gesund zu bleiben. Nahrungsergänzungsmittel mit Milchsäurebakterien unterstützen eine gesunde Darmflora. Sie stärken seine Widerstandskraft, zum Beispiel bei ungewohntem Essen oder ungünstigen hygienischen Verhältnissen in einem Urlaubsland.

Reisedurchfall behandeln

• Trinken Sie möglichst viel. Durchfall ist mit einem erheblichen Verlust von Flüssigkeit und Elektrolyten verbunden. Sie müssen Ihren Wasserhaushalt wieder ausgleichen. Hilfreich kann zum Beispiel gezuckerter Tee sein.
• Verzichten Sie auf schwere, scharfe und fettreiche Kost. Wählen Sie stattdessen Nahrungsmittel, die leicht verdaulich sind und den Magen-Darm-Trakt nicht zusätzlich belasten. Beispiele: Salzstangen, Salzbrezeln, Zwieback, geriebener Apfel, zerdrückte Banane, Weissbrot, Reis, Karottensuppe.

Medikamente können helfen, wenn Sie unterwegs sind und eine Toilette nicht so schnell erreichbar ist. Diese Situation ist den meisten Menschen äusserst unangenehm. Manche  Präparate wirken auf die Darmtätigkeit ein und bremsen so den Durchfall, andere binden schädliche und giftige Stoffe im Darm und helfen dabei mit, sie nach aussen zu befördern.